Fachtagung 2021

Rückblick Online Fachtagung 2021

Pflanzenkohle goes Mainstream

Es ist Zeit, den Weg der Pflanzenkohle in den Mainstream gemeinsam vorbereiten. Am 8. und 9. November 2022 fand unsere jährliche Fachtagung zu diesem Thema statt.

Bis wir Ende Februar die Aufzeichnungen der Vorträge veröffentlichen – hier der Programm-Rückblick:

Pflanzenkohle: Stand des Wissens und aktuelle Forschung

Portraitfoto Hans-Peter Schmidt vom Ithaka Institut

Hans-Peter Schmidt
Ithaka Institut

Pflanzenkohle in der Landwirtschaft

Das Kompetenzzentrum für Landwirtschaftliche Forschung des Schweizer Bundes, hat im Auftrag des Schweizer Bundesamts für Landwirtschaft gemeinsam mit dem Ithaka Institut den Stand des Wissens zur Anwendung von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft zusammengetragen und dazu zahlreiche Metaanalysen systematisch ausgewertet. Hans-Peter Schmidt stellt diese Studie als Erstautor vor.

Benedikt Zimmermann
Carbuna AG und Fachverband Pflanzenkohle e.V.

Cool Down – Die Optionen außerhalb der Landwirtschaft

Unter dem Titel „Cool down - mit Pflanzenkohle die Klimakrise lösen?“ hat der FVPK das Buch „Burn!“ von Kathleen Draper und Albert Bates in Deutsch übersetzt, um die zahlreichen Möglichkeiten des Einsatzes von Pflanzenkohle einem breiten Publikum zugänglich zu machen – auch wenn es zum Teil noch viel Forschung und Entwicklung zur Marktreife braucht. Im Vortrag stellt Benedikt Zimmermann als zweiter Vorstand des Fachverbands ausgewählte Anwendungsoptionen vor.

Pflanzenkohle-Anwendungen und Modelle für Kohlenstoff-Kaskaden

Pflanzenkohle wird nicht als isolierte Technologie zum Erfolg geführt. Vielmehr ist ihre Produktion und ihr Einsatz Teil von einer neuen Kaskadennutzung von Kohlenstoff, der ursprünglich von Pflanzen durch die Photosynthese aus der Atmosphäre entnommen wurde und nun möglichst lange stofflich genutzt werden soll. Damit schützen wir das Klima und schaffen neue Optionen für Nährstoffmanagement und Wertschöpfung. Folgende Initiativen präsentieren sich und stellen anschließend in Break out-Sessions der Diskussion:

Portraitfoto Harald Bier

Harald Bier
European Biochar Industry Consortium

Freiburger Mundenhof: Reallabor positive Klimabilanz

Auf einer Fläche von 38 ha werden im Tier-Natur-Erlebnispark Mundenhof eine Vielzahl von Modulen zur Emissionsreduktion und Schaffung von Kohlenstoffsenken erarbeitet. Die Klimawirksamkeit dieser einzelnen Maßnahmen wird quantifiziert und dokumentiert, sodass sie entweder einzeln oder beliebig kombiniert von interessierten Kommunen oder Betrieben repliziert werden können. Harald Bier gibt Einblick in die Pläne des optimierten Stoffstrommanagements, zu dem Pflanzenkohle und eine optimierte Kompostierung gehören.

Portraitfoto von Roland Christen

Roland Christen
InfraTrace GmbH

Gemeindestraßen und pyrolysierte Kohle

Hans-Peter Hufenus
C-Werk

Platzhalterbild Referent

Christian Mulle
C-Werk

C-Werk Beatenberg

Portraitfoto von Ron Richter

Ron Richter
klimafarmer GmbH

Urbanes Grün – Anpassung an eine klimagerechte Zukunft

Im Urbanen Raum kommen Pflanzenkohle und Terra Preta Substrate zum Einsatz. »Klimafarmer« initiiert und unterstützt stetig Praxisprojekte, die einen dauerhaften Mehrwert für Mensch, Natur und Klima schaffen. Zielgruppe für den Vortag sind Multiplikatoren, Praktiker und Entscheider im kommunalen Umfeld, die für eine klimagerechte Zukunft – bereits mit kleinen Projekten – große Wirkungen bei der notwendigen ökologischen Umgestaltung Urbaner Räume erzielen wollen.

Portraitfoto von Walter Danner

Walter Danner
Snow Leopard Projects GmbH

Wasserhyazinthen – unbegrenzt Biomasse für die Karbonisierung

Aquatische Unkräuter in den Tropen wachsen schneller als alle anderen Pflanzen. Das Problem sind „Ernte“ und 90% Wassergehalt. So wurden die Probleme gelöst und es wird Pflanzenkohle für die Bodenverbesserung und Brennstoff produziert.

Portraitfoto von Stephan Martini

Dr. Stephan Martini
Förderverein Terra Preta e.V.

Platzhalterbild Referent

Rainer Sagawe
Förderverein Terra Preta e.V.

Projekt Grünschnitt zu Terra Preta im Weserbergland

Ihre Potenziale zur Sequestrierung von Treibhausgasen kann die Bodenbearbeitung mit Pflanzenkohle nur dann nennenswert entfalten, wenn sie zum Humusaufbau in der Landwirtschaft eine breite Anwendung findet. Dafür ist ihr Marktpreis heute noch zu hoch. In diesem Beitrag werden Wege aufgezeigt, wie Pflanzenkohle bzw. Terra Preta äußerst wirtschaftlich eingesetzt werden kann.

Christoph Thomsen
Boben op Klima- und Energiewende e.V.

Modellregion klimapositiv

Die Initiative Modellregion klimapositiv möchte zeigen, dass sich in den verschiedensten Sektoten Business-Cases rund um die Pflanzenkohle etablieren lassen. Christoph ist Quereinsteiger ins Thema Pflanzenkohle und teilt offen und unverblümt die Erfahrungen, die die Initiative in der Beratungspraxis in Schleswig-Holstein gemacht hat.

Pflanzenkohle-basierte C-Senken als Schlüssel zum Mainstream

Portraitfoto von Dr. Nikolas Hagemann

Nikolas Hagemann
Agroscope und Ithaka Institut

Pflanzenkohle als Pionierin der C-Senken

Die Produktion und Anwendung von Pflanzenkohle (auch „Pyrogenic Carbon Capture and Storage – PyCCS“) ist die derzeit am weitesten entwickelte Negativemissionstechnologie (NET) und kann durch Synergien auch beitragen, die Einführung weiterer NET zu unterstützen. Nikolas Hagemann führt in das Thema ein und stellt dabei das EBC C-Senken-Zertifikat vor.

Benedikt Zimmermann
Carbuna AG und Fachverband Pflanzenkohle e.V.

Mindeststandards für C-Senken-Zertifikate

Die Einführung von EBC C-Sink war ein wichtiger Schritt für die Branche. Weitere, konkurrierende Standards zur Zertifizierung und Inwertsetzung der Klimadienstleistung von Pflanzenkohle werden folgen. Um für diesen Wettbewerb inhaltliche und methodische Mindestanforderungen zu definieren, hat der FVPK eine Arbeitsgruppe „C-Senke“ eingesetzt, deren Ergebnisse von Benedikt Zimmermann als zweiter Vorstand und Leiter der Arbeitsgruppe vorgestellt werden.

Leuchttürme zum Upscaling der Pflanzenkohle-Produktion

Ein wichtiger Pfad für die Weiterentwicklung der Pflanzenkohle ist der Ausbau der Produktionskapazitäten. Beispielhaft werden sich drei Projekte vorstellen, die durch ihre Größe, Zukunftsvision und Auswahl an Ausgangsmaterialien Impulse für die weitere Entwicklung der Pflanzenkohle-Branche liefern können. Folgende Anlagen präsentieren sich und stellen anschließend in Break out-Sessions der Diskussion:

Stefan Ellenbroek
Energie 360°

Bioenergie Frauenfeld

Portraitfoto von Philipp Voegelin

Philipp Vögelin
iwb

Pflanzenkohle - die Energielösung mit ökologischem Mehrwert

Klaus Maier
EAD Darmstadt

Pflanzenkohle aus städtischem Grünschnitt

Mit Hilfe einer neuen Karbonisierungsanlage möchte der EAD zukünftig Grünschnitt aus dem städtischen Umfeld zu Pflanzenkohle verarbeiten und mit dem Wiedereinbringen in den öffentlichen Raum Abfallkreisläufe schließen.

Pflanzenkohle als Pionierin der C-Senken - Blick in die Zukunft

Portraitfoto Hans-Peter Schmidt vom Ithaka Institut

Hans-Peter Schmidt
Ithaka Institut

400.000 Pyrolyseanlagen zur Rettung des Klimas

Um den Klimawandel auf 2°C zu begrenzen, müssen mindestens 220 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in zusätzlichen C-Senken gespeichert werden – das entspricht rund 800 Milliarden Tonnen CO2. Um ein Drittel dieser Senkenkapazität mittels Pflanzenkohle und Pyrolyseöl zu erreichen, sind bis 2050 weltweit rund 400.000 industrielle Pyrolyseanlagen in Betrieb zu nehmen. Hans-Peter Schmidt stellt dazu konzeptionelle und politische Fragen, wie dieses Wachstum bewerkstelligt werden kann, ohne die planetaren Grenzen zu überschreiten.

Portraitfoto Prof. Dr. Daniel Kray

Prof. Dr. Daniel Kray
Hochschule Offenburg

Portraitfoto Hansjörg Lerchenmüller

Hansjörg Lerchenmüller
European Biochar Industry Consortium

Wachsen und skalieren, schneller als die Photovoltaik -
Vision der Europäischen Pflanzenkohle-Industrie und lessons-learned von der Solarindustrie

Das European Biochar Industry Consortium (EBI) zielt auf einen Wachstumspfad von 80% - jedes Jahr soll die Produktionskapazität von Pflanzenkohle um 80% der Vorjahreskapazität erweitert werden. Dies ist überaus ambitioniert, aber möglich: bereits in den vergangenen Jahren lag das Wachstum nach Berechnungen des EBI bei 60-90% - doch damit ist noch nicht gegeben, dass es automatisch in diesem Tempo weitergeht. Die Solarindustrie kennt dieses Wachstum. Hansjörg Lerchenmüller und Daniel Kray sind mit beiden Branchen vertraut und werden ihre „lessons learned“ präsentieren.